Flugfeld Simmering: Unterschied zwischen den Versionen

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Flugfeld Simmering (11, [[Simmeringer Haide]]). Am 23. Oktober 1909 unternahm [[Louis Blériot]] (der am 25. Juli 1909 erstmals den Ärmelkanal überflogen hatte) einen Schauflug auf der Simmeringer Haide. Am 10. Oktober 1910 startete der österreichische Pilot [[Karl Illner]] mit einer [[Etrichtaube]] von hier zum Überlandflug (Wien-Horn-Wien [Luftlinie 80 Kilometer]; Illner benötigte für den Hinflug 76, für den Rückflug 56 Minuten), für den er einen von der Gemeinde Wien gestifteten Preis von 20.000 Kronen erhielt. Im Juni wurde ein von der Wiener Tageszeitung „Die Zeit" veranstalteter Wettflug Wien-Budapest-Wien auf der Simmeringer Haide gestartet (Sieger Rittmeister von Unlauff; Flugzeit zwei Stunden 22 Minuten), für den als Stiftungspreis ebenfalls 20.000 Kronen ausgesetzt worden waren. Rudolf Simon, ein Simmeringer, der seine Jugend nahe der Haide verlebte († 30. September 1960 Unterpremstätten bei Graz), erregte durch Schauflüge mit seinem selbstkonstruierten Doppeldecker „Simon I" Aufsehen. Der Flugplatz Wiens entstand allerdings nicht in Simmering, sondern 1912 in Aspern ([[Flugfeld Aspern (22)|Flugfeld Aspern]]) beziehungsweise nach dem Zweiten Weltkrieg in Schwechat ([[Flughafen Wien]]).
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Flugfeld Simmering (11, [[Simmeringer Haide]]). Am 23. Oktober 1909 unternahm [[Louis Blériot]] (der am 25. Juli 1909 erstmals den Ärmelkanal überflogen hatte) einen Schauflug auf der Simmeringer Haide. Am 10. Oktober 1910 startete der österreichische Pilot [[Karl Illner]] mit einer [[Etrichtaube]] von hier zum Überlandflug (Wien-Horn-Wien [Luftlinie 80 Kilometer]. Fast 300.000 Zuschauerinnen und Zuschauer hatten sich eingefunden, um das Abheben eines Flugzeugs zu sehen. "Wien ist spät dazu gekommen, den Menschenflug zu sehen" kommentierte die "Wiener Luftschiffer-Zeitung" dieses Ereignis. Die "Neue Freie Presse" jubelte: "Der Mensch fliegt" und fügte fast prophetisch hinzu "... und [das Fliegen] wird vielleicht die flache Selbstverständlichkeit von morgen sein." Illner benötigte für den Hinflug 76 Minuten, für den Rückflug 56 Minuten, für den er einen von der Gemeinde Wien gestifteten Preis von 20.000 Kronen erhielt.  
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Im Juni 1910 wurde ein von der Wiener Tageszeitung "Die Zeit" veranstalteter Wettflug Wien-Budapest-Wien auf der Simmeringer Haide gestartet. Der Sieger war Rittmeister von Unlauff, die Flugzeit betrug zwei Stunden 22 Minuten. Als Stiftungspreis waren ebenfalls 20.000 Kronen ausgesetzt worden. Rudolf Simon, ein Simmeringer, der seine Jugend nahe der Haide verlebte († 30. September 1960 Unterpremstätten bei Graz), erregte durch Schauflüge mit seinem selbstkonstruierten Doppeldecker "Simon I" Aufsehen. Der Flugplatz Wiens entstand allerdings nicht in Simmering, sondern 1912 in Aspern ([[Flugfeld Aspern]]) beziehungsweise nach dem Zweiten Weltkrieg in Schwechat ([[Flughafen Wien]]).
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
*Hans Havelka, Die Simmeringer Haide - erster Wr. Flugplatz, in: Schriftenreihe Simm. Heimatmus. 3, 13 f.
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*Hans Havelka: Die Simmeringer Haide - erster Wiener Flugplatz. In: Schriftenreihe Simmeringer Heimatmuseum 3, S. 13 f.
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*Peter Csendes (Hrsg.): Das Zeitalter Kaiser Franz Josephs I. Österreich 1848-1918. Tagebuch einer Epoche, Wien 1989

Aktuelle Version vom 14. Oktober 2022, 13:23 Uhr

Etrichs "Taube" auf der Simmeringer Haide (9.10.1910)
Daten zum Objekt
Art des Objekts Sonstiges Topografisches Objekt
Datum von
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk 11
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 21863
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 14.10.2022 durch WIEN1.lanm08jan
Bildname etrichtaube.jpeg
Bildunterschrift Etrichs "Taube" auf der Simmeringer Haide (9.10.1910)

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48° 10' 33.93" N, 16° 26' 58.72" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Flugfeld Simmering (11, Simmeringer Haide). Am 23. Oktober 1909 unternahm Louis Blériot (der am 25. Juli 1909 erstmals den Ärmelkanal überflogen hatte) einen Schauflug auf der Simmeringer Haide. Am 10. Oktober 1910 startete der österreichische Pilot Karl Illner mit einer Etrichtaube von hier zum Überlandflug (Wien-Horn-Wien [Luftlinie 80 Kilometer]. Fast 300.000 Zuschauerinnen und Zuschauer hatten sich eingefunden, um das Abheben eines Flugzeugs zu sehen. "Wien ist spät dazu gekommen, den Menschenflug zu sehen" kommentierte die "Wiener Luftschiffer-Zeitung" dieses Ereignis. Die "Neue Freie Presse" jubelte: "Der Mensch fliegt" und fügte fast prophetisch hinzu "... und [das Fliegen] wird vielleicht die flache Selbstverständlichkeit von morgen sein." Illner benötigte für den Hinflug 76 Minuten, für den Rückflug 56 Minuten, für den er einen von der Gemeinde Wien gestifteten Preis von 20.000 Kronen erhielt.

Im Juni 1910 wurde ein von der Wiener Tageszeitung "Die Zeit" veranstalteter Wettflug Wien-Budapest-Wien auf der Simmeringer Haide gestartet. Der Sieger war Rittmeister von Unlauff, die Flugzeit betrug zwei Stunden 22 Minuten. Als Stiftungspreis waren ebenfalls 20.000 Kronen ausgesetzt worden. Rudolf Simon, ein Simmeringer, der seine Jugend nahe der Haide verlebte († 30. September 1960 Unterpremstätten bei Graz), erregte durch Schauflüge mit seinem selbstkonstruierten Doppeldecker "Simon I" Aufsehen. Der Flugplatz Wiens entstand allerdings nicht in Simmering, sondern 1912 in Aspern (Flugfeld Aspern) beziehungsweise nach dem Zweiten Weltkrieg in Schwechat (Flughafen Wien).

Literatur

  • Hans Havelka: Die Simmeringer Haide - erster Wiener Flugplatz. In: Schriftenreihe Simmeringer Heimatmuseum 3, S. 13 f.
  • Peter Csendes (Hrsg.): Das Zeitalter Kaiser Franz Josephs I. Österreich 1848-1918. Tagebuch einer Epoche, Wien 1989