Caroline Pichler

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Daten zur Person
Personenname
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht
PageID 9539
GND
Wikidata
Geburtsdatum 7. September 1769
Geburtsort
Sterbedatum 9. Juli 1843
Sterbeort
Beruf
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 22.08.2013 durch WIEN1.lanm08w13


  • 1., Graben 14-15 (Wohnadresse)
  • 1., Neuer Markt 5 (Wohnadresse)
  • 1., Graben 29-29a (Wohnadresse)
  • 7., Burggasse 27 (Wohnadresse)
  • 8., Laudongasse 18 (Wohnadresse)
  • 1., Tiefer Graben 10 (Geburtsadresse)
  • 8., Alser Straße 25 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Pichler Karoline, geborene Greiner, * 7. September 1769 Hernals 151 (17, Hernalser Hauptstraße 22), † 9. Juli 1843 Alservorstadt 109 (8, Alser Straße 25; Allgemeiner Währinger Friedhof, seit 1901 Zentralfriedhof, Ehrengrab, Gr. 0, Friedhofsmauer links vom Haupttor, Nr. 27 [Marmorrelief von Alois Düll]), Schriftstellerin, Gatte (1796) Andreas Eugen Pichler, Regierungsrat, Tochter des Hofrats Franz Sales von Greiner und seiner Gattin Karoline. Das Elternhaus war während der Josephinischen Zeit ein Mittelpunkt des geistigen Lebens der Stadt. Schon früh begann sie zu dichten (ihr erstes Gedicht erschien 1782 im „Wiener Musenalmanach"), widmete sich immer eifriger dem literarischen Schaffen, sodaß ihre noch zu ihren Lebzeiten erschienenen „Sämtlichen Werke" (1820-1844) nicht weniger als sechzig Bände umfaßten; 1829-1841 veröffentlichte sie „Zeitbilder" (3 Bände), 1844 „Denkwürdigkeiten aus meinem Leben" (4 Bände; Neuherausgabe 1914 in zwei Bänden). In ihrem Haus in der Alservorstadt sammelte sie einen Kreis Gleichgesinnter um sich, die die

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Pichlergasse

geistige Elite des Bürgertums der damaligen Zeit darstellten; oft war sie zu Gast im Salon Sonnleithner, der Familie von Grillparzers Mutter, im ehemaligen Gundelhof (wo neben Grillparzer auch Nestroy verkehrte). Sie gehörte zu den gebildetsten Frauen ihrer Zeit. Pichler hat in ihrem wichtigen Werk, „Denkwürdigkeiten aus meinem Leben", ein lebendiges Bild des Wiener Kulturlebens entworfen. Ihr Salon war so berühmt und für die Stadt so charakteristisch, daß Pichler weit über Österreichs Grenzen hinaus bekannt wurde; hier verkehrten unter anderem Grillparzer, Lenau, Dorothea und Friedrich Schlegel, Hammer-Purgstall und Nicolai. In ihrer letzten Schaffensperiode schrieb sie historische Romane aus der Wiener Vergangenheit. Sie wohnte eine Zeitlang im Haffnerschen Haus „Zum goldenen Kopf" (1, Graben 14-15, Teil), 1781-1783 (mit ihrem Vater) in der Mehlgrube (1, Neuer Markt 5) und 1784 im Trattnerhof (1, Graben 29-29a); 1799 besaß sie das Haus „Zum Schwarzwälder Bauern" (7, Burggasse 27, Sigmundsgasse 16), 1816 erbte sie von ihrer Mutter die Häuser 8, Alser Straße 25 (wo sie auch starb und das 1856 Johann Oppolzer besaß) und 8, Laudongasse 18. Pichlergasse.

Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 2. Wien / München: Jugend & Volk 1973-1974, S. 66 ff.
  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993, S. 137
  • Beatrix Schiferer: Vorbilder. Kreative Frauen in Wien 1750-1950. 1994, S. 25ff.
  • Peter Ernst: Wiener Literaturgedenkstätten. Hg. von Felix Czeike. Wien: J & V-Edition Wien-Verlag 1990, S. 99 f.
  • L. Jansen: Caroline Pichler. 1936
  • Josef Bergauer: Auf den Spuren berühmter Menschen in Wien. Wien: Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst 1949. Register
  • Franz Gräffer: Kleine Wiener Memoiren und Wiener Dosenstücke. In Auswahl hg. von Anton Schlossar unter Mitwirkung von Gustav Gugitz. München: G. Müller 1918-1922. Band 1, S. 338 und S. 437
  • Peter Csendes [Hg.]: Österreich 1790-1848. Kriege gegen Frankreich, Wiener Kongreß, Ära Metternich, Zeit des Biedermeier, Revolution von 1848. Das Tagebuch einer Epoche. Wien: Brandstätter 1987, S. 269
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 223 und S. 268
  • Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S. 194
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 113 und S. 298
  • L. Jansen: Caroline Pichler. 1936
  • Ernst Joseph Görlich (Hg.): Karoline Pichler. Madame Biedermeier. In: Das österreichische Wort 130 (1963)
  • Wiener Schriften. Hg. vom Amt für Kultur, Schulverwaltung der Stadt Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1955-1981. Band 29. 1969, S. 69
  • G. Prohaska: Der literarische Salon der Karoline Pichler. Diss. Univ. Wien. Wien 1947
  • Hans Havelka: Der Wiener Zentralfriedhof. Wien: Jugend und Volk 1989
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 11
  • Volksblatt-Magazin, 06.03.1987, S. 2 f.
  • Salzburger Nachrichten, Österreich Ausgabe, 03.07.1993, S. III