Auguste Fickert

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Daten zur Person
Personenname Fickert, Auguste
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 18607
GND
Wikidata
Geburtsdatum 25. Mai 1855
Geburtsort Wien
Sterbedatum 9. Juni 1910
Sterbeort Maria Enzersdorf
Beruf Schriftstellerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 17.12.2014 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof Friedhof Neustift am Walde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Auguste Fickert, * 25. Mai 1855 Wien, † 9. Juni 1910 Maria Enzersdorf (Friedhof Neustift am Walde), Sozialreformerin. Aus kleinbürgerlichen Verhältnissen stammend, kam sie bereits als Volksschullehrerin (weshalb sie ledig bleiben mußte) mit sozialdemokratischen Kreisen in engen Kontakt und gründete 1893 den „Allgemeinen Österreichischen Frauenverein" (Frauenbewegung), den man als ihr eigentliches Lebenswerk ansehen kann (ab 1897 war sie Präsidentin des Vereins). Zur Unterstützung ihres Kampfs um die Gleichberechtigung der Frauen schuf sie mehrere Frauenzeitungen. Im Zentrum ihrer Tätigkeit stand die Forderung nach dem Wahlrecht für Frauen. 1895 errichtete Fickert die erste Rechtsschutzstelle für unbemittelte Frauen in Österreich. 1899 kümmerte sie sich um die Organisation der Frauen im Staatsdienst und gründete im selben Jahr (gemeinsam mit Rosa Mayreder und Marie Lang) die demokratisch-fortschrittliche Monatsschrift „Dokumente der Frauen" (erschienen bis 1903, fortgesetzt als „Neues Frauenleben"). Sie setzte auch die Bildung von weiblichen Berufsvertretungen und die Zulassung von Frauen zum Hochschulstudium durch, wirkte für die Schulreform und für die Unentgeltlichkeit des Unterrichts. In ihren letzten Lebensjahren widmete sie sich dem Aufbau der Bau- und Siedlungsgenossenschaft „Heimhof", die berufstätigen Frauen und ihren Familien Wohnmöglichkeiten schaffen sollte (das erste „Einküchenhaus" dieser Art, der Heimhof, wurde erst nach ihrem Tod [1911] eröffnet). Nachlaß Wienbibliothek im Rathaus; Fickertdenkmal, Fickertgasse.


Literatur

  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Dora Leon: Auguste Fickert. In: Frauenbilder aus Österreich. Eine Sammlung von zwölf Essay. Wien: Obelisk Verlag 1955, S. 51 ff.
  • Renate Flich: Der Fall Auguste Fickert - eine Lehrerin macht Schlagzeilen. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1946 - lfd. Band 45,1990, 1 ff.
  • Die Frau im Korsett. Wiener Frauenalltag zwischen Klischee und Wirklichkeit 1848 - 1920. Hermesvilla, Lainzer Tiergarten, 14. April 1984 - 10. Februar 1985. [Kataloggestaltung: Tino Erben]. Wien: Museen d. Stadt Wien 1984 (Historisches Museum der Stadt Wien: Sonderausstellung, 88), S. 214
  • Die Mitgliedschaft der Frauen bei politischen Vereinen. In: Neue Freie Presse, 11.06.1910, S. 9
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 07.06.1960