Anton Bruckner: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 19. August 2020, 14:14 Uhr

Anton Bruckner
Daten zur Person
Personenname Bruckner, Anton
Abweichende Namensform
Titel Dr. phil. h. c.
Geschlecht männlich
PageID 9738
GND 118515799
Wikidata
Geburtsdatum 4. September 1824
Geburtsort Ansfelden, Oberösterreich
Sterbedatum 11. Oktober 1896
Sterbeort Wien
Beruf Komponist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
Letzte Änderung am 19.08.2020 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum
Friedhof Krypta Stift St. Florian, Oberösterreich
Grabstelle
Bildname Antonbruckner.jpg
Bildunterschrift Anton Bruckner
  • 3., Prinz-Eugen-Straße 27 (Sterbeadresse)
  • 9., Währinger Straße 41 (Wohnadresse)
  • 1., Heßgasse 7 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ritter des Franz-Joseph-Ordens

Anton Bruckner, * 4. September 1824 Ansfelden, Oberösterreich, † 11. Oktober 1896 Wien, Komponist, Organist.

Biografie

Anton Bruckner war der Sohn des gleichnamigen Schulmeisters von Ansfelden und dessen Frau Theresia. Nach dem frühen Tod seines Vaters kam er als Sängerknabe ins Stift St. Florian, erhielt dort Unterricht im Klavier-, Violin- und Orgelspiel. Wie sein Vater schlug er zunächst die Lehrerlaufbahn ein und war ab 1841 als Lehrergehilfe in der oberösterreichischen Provinz tätig. Daneben entstanden seine ersten Kompositionen. Bruckners erklärtes Vorbild war Richard Wagner.

1845 kehrte Bruckner als Lehrer nach St. Florian zurück. 1850 wurde er provisorischer Stiftsorganist. Nachdem Bruckner 1854 in der Piaristenkirche die Orgelprüfung abgelegt hatte wurde Simon Sechter sein Kompositionslehrer. 1855 trat er seine Stelle als Domorganist in Linz an. 1868 wurde seine erste Symphonie in Linz uraufgeführt und von Eduard Hanslick noch wohlwollend rezensiert. Der Kritiker sollte später einer der schärfsten Gegner des Komponisten werden.

Am 21. November 1861 legte er an der Orgel der Piaristenkirche vor dem Chordirigenten der Kirche, Johann Herbeck, die praktische Kompositionsprüfung ab (Gedenktafel, enthüllt 11. Juni 1961). Durch Herbecks Vermittlung wurde Bruckner 1868 Hofkapellorganist und als Nachfolger des 1867 verstorbenen Sechter Professor für Harmonielehre, Kontrapunkt und Orgelspiel am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde.

Nun ließ er sich endgültig in Wien nieder. Seine erste Wohnung nahm er in 9, Währinger Straße 41 (1868-1876; Gedenktafel); hier schuf er seine 2. bis 5. Symphonie. Am 18. November 1875 gelang ihm die unbesoldete Übernahme eines Lektorats für Harmonielehre und Kontrapunkt an der Universität Wien (Antrittsvorlesung 1, Bäckerstraße 16 am 24. April 1876; bis 1892 ausgeübt, ab 1880 honoriert). Bruckner wurde Mitglied der Tischrunde „Die Wilden von Währing" und des Männergesang-Vereins Währing. 1877-1895 wohnte er 1, Schottenring 5 (Heßgasse 7; Gedenktafel), im Haus neben dem 1881 abgebrannten Ringtheater.

Konzertreisen führten Bruckner unter anderem nach Ungarn, Deutschland, Frankreich und England.

Nach anfänglich gutem Verhältnis zur Wiener Musikwelt verschlechterte sich dieses durch die Widmung seiner 3. Symphonie an Richard Wagner (dessen glühender Verehrer er war) und den Beitritt zum Wiener akademischen Richard-Wagner-Verein; dadurch zog er sich die Gegnerschaft Eduard Hanslicks zu.

Von seinen neun Symphonien (c-Moll 1865/1866, d-Moll 1871/1872, d-Moll 1873, Es-Dur 1874, B-Dur 1875-1877, A-Dur 1879-1881, E-Dur 1881-1883, c-Moll 1884-1887, d-Moll 1877-1896) wurde die 4. Symphonie am 20. Februar 1881 von den Wiener Philharmonikern unter Hans Richter uraufgeführt. Die 2. Symphonie (anfänglich ebenso wie die 3. Symphonie als "unspielbar" bezeichnet) war bereits am 26. Oktober 1873 mit Erfolg aufgeführt worden, wogegen ihm die Aufführung der 3. Symphonie durch die Philharmoniker erst 1890 unter Richter Erfolg brachte. Obwohl ihm die Aufführung der 7. Symphonie in Leipzig 1884 (Dirigent Arthur Mikisch) zu Weltruhm verholfen hatte, stieß er in Wien weiterhin auf Ablehnung. Bruckner komponierte außerdem unter anderem ein Streichquintett (1879), drei Messen und das Te Deum (1881).

Bruckner gilt als einer der größten österreichischen Symphoniker (Vollender der romantischen Symphonie) und Organist von internationalem Ruf. Sein symphonisches Schaffen, das ihm Weltgeltung gesichert hat, setzt jenes von Beethoven und Schubert fort. Bruckners Komposition basiert einerseits auf der katholischen Kirchenmusiktradition, und wird klanglich sowie in der Orchesterzusammensetzung von Richard Wagner beeinflußt. Bruckner verarbeitete aber auch ländlichen Tanzweisen seiner oberösterreichischen Heimat.

1891 ernannte ihn die Universität Wien zum Dr. phil. h. c. Neben privaten Anerkennungen, die Bruckner zuteilwurden, verlieh ihm der Kaiser 1886 das Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens; er finanzierte die Drucklegung der 3. und 8. Symphonie, gewährte ihm ein Künstlerstipendium und räumte ihm 1895 mietfrei eine Wohnung im Kustodentrakt des Oberen Belvedere ein, wo der Komponist am 11. Oktober 1896 einem Herzleiden erlag.

Am 14. Oktober 1896 veranstaltete die Stadt Wien eine pompöse Trauerfeier, doch erfolgte die Bestattung auf Bruckners Wunsch in St. Florian. Denkmäler stehen im Stadtpark (1), im Arkadenhof der Universität (1) und vor dem ehemaligen Bourgoingpalais, Gedenktafeln sind an den Häusern 1, Schottenring 5, Heßgasse 7 (Porträtrelief von Robert Ullmann) und 9, Währinger Straße 41 angebracht, außerdem an der Piaristenkirche, an seinem Sterbehaus im Bereich des Oberen Belvedere (enthüllt 9. Oktober 1921) und an der [[Karlskirche], letzteres initiiert und mit Hilfe von Spenden finanziert von der Gesellschaft der Freunde Wiens (Präsident Richard A. Prilisauer), enthüllt 18. Oktober 1993.

Anton Bruckners Portrait war auf der 1956 ausgegebenen 1000-Schilling-Banknote, auf einer 25-Schilling-Münze (1962) und auf einer 20-Schilling-Münze (1996) zu sehen. 1901 wurde die Brucknerstraße nach dem Komponisten benannt.

Quellen

Literatur

  • Helmut Kretschmer: Bruckneriana im Wiener Stadt- und Landesarchiv. In: Studien zur Wiener Geschichte 52/53 (1996/1997), S. 163 ff.
  • Franz Schreder: Anton Bruckner Chronologie. Textband und Registerband. Tutzing: Schneider 1996
  • Uwe Harten [Hrsg.]: Anton Bruckner. Ein Handbuch. Salzburg / Wien: Residenz Verlag 1996
  • Hans Niedermeier: Anton Bruckner in Wien. In: Unsere Heimat 40 (1969), Nr. 7/9, S. 144 ff.
  • Leopold Nowak: Anton Bruckner. Musik und Leben. Wien [u.a.]: Österreichischer Bundesverlag 1964
  • Österreichisches Biographisches Lexikon online: Anton Bruckner

Links