Anna Boschek: Unterschied zwischen den Versionen

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Anna Boschek, * 14. Mai 1874 Wien, † 18. November 1957 Wien 14, Hanuschkrankenhaus, Gewerkschafterin. 1891 trat Boschek als Spulerin in die Ottakringer Trikotfabrik ein und wurde hier mit den schlechten Arbeits- und Lohnbedingungen der damaligen Zeit konfrontiert. Noch im selben Jahr schloß sie sich dem Arbeiterinnenbildungsverein an und betätigte sich bald als Propagandistin der sozialdemokratischen Idee. Boschek wurde 1894 in der Gewerkschaftskommission angestellt, 1896 arbeitete sie an einer Gewerbeenquete mit, die sich mit der Lage der Arbeiterinnen beschäftigte. Sie war die erste Frau im Vorstand der SDAP. Am 16. Februar 1919, als das Frauenwahlrecht Wirklichkeit wurde, zog sie als eine der ersten weiblichen Abgeordneten ins österreichische Parlament ein. 15 Jahre gehörte sie im Parlament dem sozialpolitischen Ausschuß an und konnte auf diese Weise viel für die arbeitenden Frauen durchsetzen. Nach 1945 mußte sich Anna Boschek wegen eines schweren Augenleidens aus der aktiven Arbeit zurückziehen, fehlte aber auf keiner Tagung, die gewerkschaftliche oder Frauenfragen behandelte. Ihre Rede auf dem österreichischen Gewerkschaftskongreß 1928 ist unter dem Titel „Frauenarbeit und Gewerkschaften" im Druck erschienen (1929). 1960 gründete die Wiener Arbeiterkammer zu ihrem Gedenken das [[Anna-Boschek-Heim]].
 
Anna Boschek, * 14. Mai 1874 Wien, † 18. November 1957 Wien 14, Hanuschkrankenhaus, Gewerkschafterin. 1891 trat Boschek als Spulerin in die Ottakringer Trikotfabrik ein und wurde hier mit den schlechten Arbeits- und Lohnbedingungen der damaligen Zeit konfrontiert. Noch im selben Jahr schloß sie sich dem Arbeiterinnenbildungsverein an und betätigte sich bald als Propagandistin der sozialdemokratischen Idee. Boschek wurde 1894 in der Gewerkschaftskommission angestellt, 1896 arbeitete sie an einer Gewerbeenquete mit, die sich mit der Lage der Arbeiterinnen beschäftigte. Sie war die erste Frau im Vorstand der SDAP. Am 16. Februar 1919, als das Frauenwahlrecht Wirklichkeit wurde, zog sie als eine der ersten weiblichen Abgeordneten ins österreichische Parlament ein. 15 Jahre gehörte sie im Parlament dem sozialpolitischen Ausschuß an und konnte auf diese Weise viel für die arbeitenden Frauen durchsetzen. Nach 1945 mußte sich Anna Boschek wegen eines schweren Augenleidens aus der aktiven Arbeit zurückziehen, fehlte aber auf keiner Tagung, die gewerkschaftliche oder Frauenfragen behandelte. Ihre Rede auf dem österreichischen Gewerkschaftskongreß 1928 ist unter dem Titel „Frauenarbeit und Gewerkschaften" im Druck erschienen (1929). 1960 gründete die Wiener Arbeiterkammer zu ihrem Gedenken das [[Anna-Boschek-Heim]].

Version vom 21. Januar 2014, 12:14 Uhr

Datei:Annaboschek.jpg
Anna Boschek (1928)
Daten zur Person
Personenname Boschek, Anna
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 2333
GND
Wikidata
Geburtsdatum 14. Mai 1874
Geburtsort Wien
Sterbedatum 18. November 1957
Sterbeort Wien, Hanuschkrankenhaus
Beruf Gewerkschafterin
Parteizugehörigkeit Sozialdemokratische Arbeiterpartei
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 21.01.2014 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Bildname Annaboschek.jpg
Bildunterschrift Anna Boschek (1928)

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Anna Boschek, * 14. Mai 1874 Wien, † 18. November 1957 Wien 14, Hanuschkrankenhaus, Gewerkschafterin. 1891 trat Boschek als Spulerin in die Ottakringer Trikotfabrik ein und wurde hier mit den schlechten Arbeits- und Lohnbedingungen der damaligen Zeit konfrontiert. Noch im selben Jahr schloß sie sich dem Arbeiterinnenbildungsverein an und betätigte sich bald als Propagandistin der sozialdemokratischen Idee. Boschek wurde 1894 in der Gewerkschaftskommission angestellt, 1896 arbeitete sie an einer Gewerbeenquete mit, die sich mit der Lage der Arbeiterinnen beschäftigte. Sie war die erste Frau im Vorstand der SDAP. Am 16. Februar 1919, als das Frauenwahlrecht Wirklichkeit wurde, zog sie als eine der ersten weiblichen Abgeordneten ins österreichische Parlament ein. 15 Jahre gehörte sie im Parlament dem sozialpolitischen Ausschuß an und konnte auf diese Weise viel für die arbeitenden Frauen durchsetzen. Nach 1945 mußte sich Anna Boschek wegen eines schweren Augenleidens aus der aktiven Arbeit zurückziehen, fehlte aber auf keiner Tagung, die gewerkschaftliche oder Frauenfragen behandelte. Ihre Rede auf dem österreichischen Gewerkschaftskongreß 1928 ist unter dem Titel „Frauenarbeit und Gewerkschaften" im Druck erschienen (1929). 1960 gründete die Wiener Arbeiterkammer zu ihrem Gedenken das Anna-Boschek-Heim.

Literatur

  • Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
  • Norbert Leser [Hg.]: Werk und Widerhall. Große Gestalten des österreichischen Sozialismus. Wien: Verlag der Wiener Volksbuchhandlung 1964, S. 92 ff.
  • Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 111
  • Adelheid Popp [Hg.]: Gedenkbuch. 20 Jahre österreichische Arbeiterinnenbewegung. Wien: Verlag der Wiener Volksbuchhandlung 1912
  • Die Frau im Korsett. Wiener Frauenalltag zwischen Klischee und Wirklichkeit 1848 - 1920. Hermesvilla, Lainzer Tiergarten, 14. April 1984 - 10. Februar 1985. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1984 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 88), S. 213