Karl Emil Franzos
Karl Emil Franzos, * 25. Oktober 1848 Czortkow bei Tarnopol, Galizien, † 28. Jänner 1904 Berlin, Schriftsteller, Sohn eines jüdischen Arztes. Studierte 1867-1872 Jus in Wien und Graz, veröffentlichte bis 1872 Getto-Novellen, wurde dann Journalist und bereiste in dieser Eigenschaft Mitteleuropa und den Orient. Lebte 1874-1886 in Wien (3, Rasumofskygasse 22; 3, Ungargasse 18); schrieb 1874-1876 für die Neue Freie Presse Kulturbilder „Aus Halb-Asien" (der Begriff wurde zum Synonym für die östlichen Kronländer; Buchausgaben 1876, 1877 und 1887). Der größte Teil seiner Werke spielt in Galizien und der Bukowina. Er schrieb Romane (Ein Kampf ums Recht, 1882; Der Präsident, 1884; Die Reise nach dem Schicksal, 1885; Judith Trachtenberg, 1890; Der Wahrheitssucher, 1894) und zahlreiche Erzählungen (darunter „Moschko von Parma"); sein bedeutendster Roman, „Der Pojaz", 1893 fertiggestellt, erschien erst 1905. 1879 betreute er die erste vollständige Ausgabe der Werke Georg Büchners, 1883 stellte er die Anthologie „Deutsches Dichterbuch aus Österreich" zusammen.
Literatur
- Biogr. Jb. 10;
- BBL;
- Nachlässe;
- Nachlässe W.;
- NDB;
- ÖBL;
- Schmidt l, 195ff.;
- Bernhard Denscher, K. E. F., in: W. aktuell mag. 1/1983, XXIVf.;
- H. H. Hahnl, Vergessene Lit. (1984), 95f.;
- 1000 J. Österr. Judentum, 216ff.;
- III. Neue Welt 3/1987, 13;
- FS Concordia, 166;
- Kat. HM 71, 82;
- 108, Nr. 7/54;