Rudolf Hawel
Rudolf Hawel, * 19. April 1860 Wien, † 23. November 1923 Wien 18, Gentzgasse 55 (Gedenktafel; Zentralfriedhof, Ehrengrab Grab 32C, Nummer 4), Schriftsteller, Volksdichter. War ab 1879 als Volksschullehrer tätig (7, Kandlgasse 30); als freisinniger Lehrer wurde er gemaßregelt; Pensionierung 1916. 1913/1914 wohnte Hawel mit seinem Freund Karl Schreder 7, Kaiserstraße 79. Seine Volksstücke (beispielsweise „Frau Sorge"), Romane (beispielsweise „Erben des Elends") und Erzählungen sind sozialkritisch, jedoch vielfach von feinem Humor geprägt; er schrieb auch Satiren und Utopien. Hawel gehört zu den bedeutenderen Vertretern des Wiener Volksstücks. Er war auch Begründer der berühmten „Hawel-Runde" im Lagerwald-Gasthaus (7, Burggasse 120), das 1905 seinen hundertjährigen Bestand feierte (1960 abgerissen).
Bauernfeld- und Raimundpreis.
Literatur
- Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
- Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (Werkverzeichnis)
- Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Währing. Vom Ganserlberg zum Schafberg. Wien: Mohl 1989, S. 209 f.
- Helmut Kretschmer: XVIII. Währing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 18), S. 9
- Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 108