Wasserleitungen

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Frühneuzeitliche Wasserleitungen in Wien
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Datum von
Datum bis
Objektbezug Wasser, Wasserversorgung, Brunnen, Erste Hochquellenleitung, Zweite Hochquellenleitung
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Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Bildname Wasserleitungen.jpg
Bildunterschrift Frühneuzeitliche Wasserleitungen in Wien

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Historische Wasserleitungen
Inhalt:
  1. Chronologischer Überblick
    1. Die Anfänge
    2. Erweiterungen
    3. Zwischenspiel der Dampfmaschine und Entscheidung für die Hochquellen
  2. Typen von Wasserleitungen nach Betreibern
    1. Gemeindewasserleitungen
      1. Hochquellenleitungen
    2. Hof- und Regierungswasserleitungen
    3. Privatwasserleitungen
  3. Siehe auch
  4. Quellen
  5. Literatur
  6. Weblinks
  7. Einzelnachweise

Chronologischer Überblick

Die Anfänge

Bereits das antike Vindobona verfügte über eine Wasserleitung, die das Legionslager und die Zivilstadt vom 1. bis ins 3. Jahrhundert mit Wasser aus dem Liesingtal versorgte. Das mittelalterliche Wien bezog Wasser lediglich aus Hausbrunnen. Der verheerende Stadtbrand von 1525 veranlasste den Stadtherrn dazu, die Wasserversorgung Wiens zu verbessern, anstatt von Hausbrunnen sollte eine Wasserleitung in die Stadt gelegt werden. Das Projekt konnte aufgrund vielfacher Verzögerungen erst 1564 in Angriff genommen werden. Mit der Hernalser Wasserleitung realisierte die Stadt Wien ein infrastrukturelles Großprojekt. Bereits 1544 hatte Ferdinand I. seinem Baumeister Johann Tscherte den Auftrag erteilt, Quellen für eine Hereinleitung von Wasser in den Burggarten zu lokalisieren, diese konnten in St. Ulrich gefunden werden. Wolfgang Schmeltzl wusste diese Wasserleitung 1549 bereits zu rühmen.[1] Grabungen im Zuge des U-Bahnbaus ließen im Frühjahr 2023 ein dendrochronologisch auf 1475 datiertes Wasserrohr ebendort am Augustinplatz zutage treten. Aus Schriftquellen wissen wir nichts zu einer solchen Wasserleitung in St. Ulrich bereits im Mittelalter und wie diese mit dem späteren Projekt Ferdinands in Beziehung stehen könnte.

Konsensbrief der Brüder Geyer von Osterberg für eine über ihren Grund führende Wasserleitung der Stadt Wien

Ebenfalls bereits vor der Hernalser Wasserleitung konnte 1553 eine weitere Hofwasserleitung, die sogenannte Siebenbrunner Hofwasserleitung, realisiert werden, die neben dem Hof auch einige andere Gebäude versorgte.

Erweiterungen

In den folgenden Jahrhunderten waren es vor allem Quellen aus den Vororten und dem Wienerwaldgebiet, mit deren Wasser die Stadt und einzelne private Gebäude versorgt wurden. Diese Wasserleitungen funktionierten alle gleich: Das Wasser wurde an den Quellen gefasst und in Brunnstuben geleitet, von dort verliefen Rohre aus Holz, Blei, Ton oder Eisen bis zum Bestimmungsort, an dem sich Auslaufbrunnen befanden. Das Rohrnetz in der Stadt und den Vorstädten wurde laufend erweitert, wie auch die Anzahl der Auslaufbrunnen.

Situations- und Detailplan der Albertinischen-, Mariahilfer- und Hernalser Wasserleitung

Zwischenspiel der Dampfmaschine und Entscheidung für die Hochquellen

Die Erfindung der Dampfmaschine erlaubte erstmals das Hochpumpen von Donauwasser in die Stadt und ihre Vorstädte, wodurch die Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung ab 1841 eine großflächige Wasserversorgung ermöglichte. 1873 konnte schließlich nach umfangreichen Studien und einigen Jahren Bauzeit die Erste Hochquellenleitung in Betrieb genommen werden. 1910 folgte die Zweite Hochquellenleitung. Seither wurde das Leitungsnetz kontinuierlich ausgebaut.

Profil der Eingangstür des Wasserbehälters der Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung
Versorgungsgebiete und Wasserbehälter der Ersten Hochquellenleitung in Wien, 1876
Verteilungsanlagen und Wasserbehälter der Ersten und Zweiten Hochquellenleitung

Alle Hofwasserleitungen, außer die Tiergarten-Hofwasserleitung, gingen nach Eröffnung der Zweiten Hochquellenleitung 1910 auf Basis eines Übereinkommens mit dem Hofärar in den Besitz der Stadt Wien über und zwar mit der Verpflichtung auf kostenlosen Ersatz für das Leitungswasser aus den Hofwasserleitungen, das von der Gemeinde Wien als Spülwasser in benachbarte Kanäle eingeleitet wurde.[2]

Typen von Wasserleitungen nach Betreibern

Gemeindewasserleitungen


Hochquellenleitungen


Hof- und Regierungswasserleitungen


Privatwasserleitungen


Siehe auch:

Quellen

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Markus Jeitler/Jochen Martz, Der Rosstummelplatz (Josefsplatz) und seine Vorgänger: Irrgarten und Hinterer Lustgarten. In: Herbert Karner [Hg.]: Die Wiener Hofburg 1521–1705. Baugeschichte, Funktion und Etablierung als Kaiserresidenz. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2014, S. 268-293, hier 271f.
  2. Josef Donner: Dich zu erquicken, mein geliebtes Wien... Geschichte der Wiener Wasserversorgung von den Anfängen bis 1910. Wien: Norka-Verlag 1990, S. 31.