Tobias Haslinger

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Daten zur Person
Personenname Haslinger, Tobias
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 4773
GND 118546643
Wikidata Q2437818
Geburtsdatum 1. März 1787
Geburtsort Zell bei Zellhof
Sterbedatum 18. Juni 1842
Sterbeort Wien
Beruf Musikalienverleger, Kunsthändler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 12.09.2023 durch WIEN1.lanm09mur
Begräbnisdatum 21. April 1888
Friedhof Katholischer Friedhof Matzleinsdorf; Katholischer Friedhof Windischgarsten
Grabstelle
  • 1., Neuer Markt 14 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Tobias Haslinger, * 1. März 1787 Zell bei Zellhof, Oberösterreich, † 18. Juni 1842 Stadt 1065 (1, Neuer Markt 14), Musikalienverleger, Kunsthändler.

Als Sängerknabe in Linz kam Haslinger beim Domkapellmeister und Musikalienhändler Glöggl mit dem Musikverlagswesen in Berührung, das ihm bald zur Lebensaufgabe werden sollte. 1810 übersiedelte er nach Wien, trat als Buchhalter in die Musikalienhandlung des Sigmund Anton Steiner im Paternostergassel ein (der Verlag hatte zuvor Alois Senefelder, dem Erfinder des Steindrucks, gehört, der auch Musikalien druckte) und wurde schon 1814 dessen Teilhaber; als sich Steiner 1826 aus dem Geschäft zurückzog († 1838), übernahm Haslinger das Geschäft als alleiniger Inhaber. Seine verlegerische Tätigkeit brachte ihn in enge geschäftliche, aber auch freundschaftliche Beziehungen zu Ludwig van Beethoven (bei dem er unter anderem 1822 Friedrich Rochlitz und 1823 Carl Maria von Weber einführte). Das Verhältnis war später getrübt, weil Beethoven 1825 in der Mainzer „Cäcilia" eine satirische Lebensbeschreibung Haslingers veröffentlichte.

1830 wurde Haslinger „k. k. Hof- und privater Kunst- und Musikalienhändler"; die „k. k. Hof- und private Kunst- und Musikalienhandlung Tobias Haslinger" nahm einen raschen Aufschwung. Der Katalog des Musikverlags umfasste die Werke aller damals bedeutenden Komponisten. Haslinger komponierte auch eine Reihe von Messen und anderen Tonwerken. Ehrenmitglied der Schwedischen Akademie zu Stockholm und einer Reihe philharmonischer Vereine. Nach seinem Tod übernahmen seine Witwe und sein Sohn Carl Haslinger die Firma, die 1843 ins Haus Stadt 28 (1, Graben 19) übersiedelte.

Haslingergasse


Quellen

Wienbibliothek Digital: Korrespondenzstücke Ludwig van Beethovens an Tobias Haslinger bzw. Steiner und Compagnie


Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. In drei Bänden. Personenteil A-K. Mainz: Schott 1959
  • Alexander Weinmann: Wiener Musikverleger und Musikalienhändler von Mozarts Zeit bis gegen 1860 : Ein firmengeschichtlicher und topographischer Behelf, Wien: Rohrer in Komm. 1956
  • Alexander Weinmann: Vollständiges Verlagsverzeichnis Senefelder, Steiner, Haslinger. München/Salzburg: Musikverlag Katzbichler 1983 (Musikwissenschaftliche Schriften 16)
  • Friedrich Slezak: Beethovens Wiener Originalverleger. Wien: Deuticke 1987 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 17), S. 42 ff.
  • Selma Krasa: Josef Kriehuber 1800-1876. Porträtist einer Epoche. Wien: Brandstätter 1987, S. 80
  • Franz Pfeffer: Ein oberösterreichischer Freund Beethovens, Tobias Haslinger. In: Heimatland, Beilage zum Linzer Volksblatt Nr. 1/1927
  • Franz Heinrich Böckh: Wiens lebende Schriftsteller, Künstler und Dilettanten im Kunstfache : Dann Bücher-, Kunst- und Naturschätze und andere Sehenswürdigkeiten dieser Haupt- und Residenz-Stadt ; Ein Handbuch für Einheimische und Fremde. Wien: B. Ph. Bauer 1822, S. 97 f.
  • Franz Gräffer: Kleine Wiener Memoiren und Wiener Dosenstücke. In Auswahl hg. von Anton Schlossar unter Mitwirkung von Gustav Gugitz. München: G. Müller 1918, S. 397
  • Peter Csendes [Hg.]: Österreich 1790-1848. Kriege gegen Frankreich, Wiener Kongreß, Ära Metternich, Zeit des Biedermeier, Revolution von 1848. Das Tagebuch einer Epoche. Wien: Brandstätter 1987, S. 263
  • Kurt Dieman-Dichtl: Musik in Wien. Wien [u.a.]: Molden 1970, Register
  • Hans Pemmer: Der Graben und seine Bewohner, in: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 14 (1958), S. 126 f.
  • Linzer Tagespost Nr. 131/1942