Salmgrabmal

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Erinnerung
Art des Erinnerns Denkmal
Status existiert
Gewidmet Niklas Salm
Datum von
Datum bis
Stifter
Art des Stifters
Architekt
Standort Im Gebäude
Ortsbezug
Bezirk 9
Historischer Bezug
Thema der Erinnerung
Gruppe
Geschlechtsspezifik Männer
PageID 1668
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 24.05.2022 durch WIEN1.lanm07lin
  • 9., Votivkirche

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst!


Salmgrabmal (9, Votivkirche, Taufkapelle). Laut Inschrift ließ es Ferdinand I. für seinen Feldherrn Niklas (II.) Graf Salm errichten. Es besteht aus einer marmornen Tumba (mit zwölf Reliefs [Darstellungen der Heldentaten Salms] und zehn Porträtmedaillons [Personen, denen Salm Kriegsdienste leistete]) und einer Deckplatte (Salm im Harnisch, vor einem Kruzifix knieend). Entstehungszeit und Künstler sind nicht bekannt; vermutlich um 1530-1534 entstanden, wird es Loy Hering zugeschrieben. Die älteste Beschreibung stammt von Wolfgang Schmeltzl (1547). Ursprünglich stand das Salmgrabmal (mit dem Sarg in der Tumba) vor dem Hochaltar der Dorotheerkirche; im Zuge der Barockisierung wurde es 1704 in die Kreuzkapelle (innen links vom Haupteingang) übertragen. Nach der Aufhebung des Dorotheerklosters (18. April 1786) wurde das Salmgrabmal geöffnet und der Sarg entfernt (die Gebeine wurden am 23. Mai 1787 in einem Massengrab auf dem Matzleinsdorfer katholischen Friedhof bestattet). Durch Intervention des Bischofs von Gurk, Franz Graf Salm-Reifferscheid (Salm, Hochadelsfamilie) und von Franz Anton Graf Khevenhüller konnte der Verkauf von Tumba und Deckplatte als Steinmaterial verhindert werden; sie wurden in das Salm-Reifferscheidsche Schloss Raitz (Rájec) in Südmähren gebracht (die Deckplatte wurde in der 1792 geweihten Schlosskapelle aufgestellt, die Tumba auf einer Insel des Schlossteichs). Am 18. Mai 1878 überließ Hugo Fürst Salm-Reifferscheid Tumba und Deckplatte dem Alterthum-Verein zu Wien zwecks Aufstellung in einer Wiener Kirche. Der Alterthums-Verein entschied sich (nach von ihm finanzierter Restaurierung) für die Votivkirche; das Salmgrabmal wurde in einem Festakt am 18. April 1879 (unter Vorbehalt des Eigentums der Familie Salm-Reifferscheid) der dortigen Kirchenverwaltung anvertraut.

Literatur

  • Johann Newald: Das Salm-Monument in Wien. In: Berichte und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien. Band 18. Wien: Gerold 1879, S. 1-122
  • Die Übergabe des Salm-Monuments. In: Berichte und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien. Band 18. Wien: Gerold 1879, S. III-V
  • Düriegl, Günter [Red.]: Wien 1529. Die erste Türkenbelagerung. Textband. [Katalog zur] 62. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, Karlsplatz, 4. Oktober 1979 bis 10. Februar 1980. Wien: Böhlau 1979, S. 95
  • Hugo Rokyta: Die böhmischen Länder. Handbuch der Denkmäler und Gedenkstätten europäischer Kulturbeziehungen in den böhmischen Ländern. Salzburg: Verl. St. Peter 1970, S. 278 f.
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk. Wien 1993, S. 386
  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 185