Otto F. Kernberg

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Daten zur Person
Personenname Kernberg, Otto F.
Abweichende Namensform
Titel Univ.-Prof. Dr.
Geschlecht männlich
PageID 36024
GND 119558262
Wikidata Q78731
Geburtsdatum 10. September 1928
Geburtsort Wien
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Mediziner, Psychoanalytiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Heinz-Hartmann-Preis des New Yorker Psychoanalytischen Instituts (Verleihung: 1972)
  • Edward-A.-Strecker-Preis des Instituts des Pennsylvania-Krankenhauses (Verleihung: 1972)
  • George-E.-Daniels-Sonderpreis der Gesellschaft für Psychoanalytische Medizin (Verleihung: 1981)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 11. September 2007, Übernahme: 14. November 2008)
  • Internationaler Sigmund-Freud-Preis für Psychotherapie (Verleihung: 2012)


  • Direktor der Klinischen Abteilung des Psychiatrischen Instituts von New York State (1973)
  • Professor der Klinischen Psychiatrie an der Abteilung für Medizin und Chirurgie der Columbia-Universität (1977)
  • Professor der Psychiatrie an der Cornell-Universität (1976)
  • Direktor des Instituts für Persönlichkeitsstörungen der Payne Whitney Klinik (1976)
  • Präsident der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (1995 bis 2001)
  • Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Lindauer Psychotherapiewochen (1999)

Otto F. Kernberg, * 10. September 1928 Wien, Mediziner, Psychoanalytiker.

Biographie

Otto F. Kernberg wurde 1928 als Sohn eines Ministerialbeamten in Wien geboren. 1938 musste die Familie vor den Nationalsozialisten fliehen und gelangte über Italien nach Chile, wo Otto Kernberg Biologie und Medizin studierte. Nach der Promotion 1953 absolvierte Otto F. Kernberg die Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie und zum Psychotherapeuten. Ein Stipendium der Rockefeller-Stiftung brachte ihn 1959 ans Johns Hopkins Hospital in Baltimore.

1961 emigrierte Kernberg in die USA, wo er sich intensiv mit Persönlichkeitsstörungen auseinanderzusetzen begann. In einem Psychotherapieforschungsprojekt der Menninger Foundation leitete er eine Langzeitstudie, die kognitive Verhaltenstherapie, stützende Psychotherapie und übertragungsfokussierte Psychotherapie miteinander verglich. Kernberg widmete sich aber auch der Psychotherapie-Ausbildung. 1974 wurde er Ausbildungsanalytiker und Supervisor am Center for Psychoanalytic Training and Research der Columbia University und 1976 Professor für Psychiatrie an der Cornell University. Von 1976 bis 1995 war Kernberg ärztlicher Direktor des New York Hospital Cornell Medical Center, Westchester Division, von 1997 bis 2001 Präsident der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung. In der psychiatrischen Fachwelt gilt Kernberg als der führende Experte für Persönlichkeitsstörungen. Bekannt sind vor allem seine Arbeiten über Borderline-Störungen, Narzissmus und Objektbeziehungen. Persönlichkeitsstörungen teilt Kernberg in narzisstische und paranoide Störungen sowie malignen (bösartigen) Narzissmus, der wiederum als Zwischenstufe von narzisstischer und antisozialer Persönlichkeitsstörung angesehen wird. Die von Kernberg entwickelte Klassifikation der Persönlichkeitsstörungen hat Eingang in die psychiatrische und psychotherapeutische Praxis gefunden. Bis ins hohe Alter reiste Kernberg weltweit, um Vorträge zu halten oder an Kongressen teilzunehmen. So war er wiederholt in Wien − etwa bei den Wiener Vorlesungen oder im Bruno Kreisky Forum − zu Gast.

Otto F. Kernberg war mit der Kinderpsychoanalytikerin Paulina F. Kernberg (1935 bis 2006) verheiratet. Mit ihr hatte er drei Kinder.

Werke

  • Aggressivity, narcissism, and self-destructiveness in the psychotherapeutic relationship. New developments in the psychopathology and psychotherapy of severe personality disorders. New Haven: Yale University Press 2004
  • Contemporary controversies in psychoanalytic theory, techniques, and their applications. New Haven: Yale University Press 2004
  • Ideology, conflict, and leadership in groups and organizations. New Haven: Yale University Press 1998
  • Love relations. Normality and pathology. New Haven: Yale University Press 1995.
  • Aggression in personality disorders and perversions. New Haven: Yale University Press 1994.
  • Psychodynamic psychotherapy of borderline patients. New York: Basic Books 1989
  • Severe personality disorders. Psychotherapeutic strategies. New Haven: Yale University Press 1984
  • Internal world and external reality. Object relations theory applied. New York: Aronson 1980
  • Object-relations theory and clinical psychoanalysis. New York: Aronson 1979
  • Borderline conditions and pathological narcissism. New York: Aronson 1975

Literatur

Weblinks