Marianne Brandt

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Marianne Brandt
Daten zur Person
Personenname Brandt, Marianne
Abweichende Namensform Bischof, Marie
Titel Kammersängerin
Geschlecht weiblich
PageID 12140
GND 116406364
Wikidata Q78820
Geburtsdatum 12. September 1842
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum 9. Juli 1921
Sterbeort Wien 4066009-6
Beruf Sängerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Objektbezug Langes 19. Jahrhundert
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 13. Juli 1921
Friedhof Hadersdorf-Weidlingauer Friedhof
Grabstelle Abteilung 1, Gruppe N, Nummer 9
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab
Bildname MarianneBrandt.jpg
Bildunterschrift Marianne Brandt
  • 9., Mariannengasse 20 (Sterbeadresse)
  • 6., Köstlergasse 6 (Wohnadresse)
  • 6., Eszterhazygasse 39 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • königlich preußische Kammersängerin (Verleihung: 1879)


Marianne Brandt, * 12. September 1842 Wien, † 9. Juli 1921 Wien, Sängerin.

Biografie

Als Marie Bischof in Wien geboren, debütierte sie nach ihrer Ausbildung am Wiener Konservatorium (1862–1866) unter ihrem Künstlernamen Marianne Brandt am Stadttheater Olmütz (1867) als Rachel in Jacques Fromental Halévys "Jüdin". Nach einem Gastspiel in Klagenfurt wurde sie nach Graz engagiert. Ab 1868 sang Brandt als Erste Altistin an der Königlichen Oper in Berlin. Dort wirkte sie mit kurzen Unterbrechungen bis 1886. Sie trat sowohl in modernen als auch klassischen Opern auf. Während ihres Sommerurlaubs 1869 und 1870 in Baden-Baden absolvierte sie weitere Gesangsstudien bei Pauline Viardot-Garcia. Seit 1872 gastierte sie erfolgreich an der Covent Garden Oper in London und zwischen 1873 und 1883 auch an der Hofoper in Wien. Sie war eine geschätzte Wagner-Interpretin und sang bei der Uraufführung (26. Juli 1882) des "Parsifal" in Bayreuth die Partie der Kundry, alternierend mit Amalie Materna und Therese Malten. Großen Erfolg hatte sie bei ihren Auftritten 1884–1888 an der New Yorker Metropolitan Oper, an der sie 18 verschiedene Rollen verkörperte. Sie absolvierte weitere Gastspiele an vielen europäischen Bühnen. 1888 beendete sie ihre künstlerische Laufbahn. Nach einem kurzen Aufenthalt in Berlin, lebte sie ab 1890 als Gesangslehrerin in Wien. Zu ihren Schülerinnen zählten unter anderem Elsa Bland, Riza Eibenschütz und Helene Berg. Sie starb im Sanatorium Dr. Anton Loew. 1905 wurde ihre Stimme in Wien auf drei Pathé-Zylindern festgehalten.

Quellen

Literatur

  • Daniel Ender: Zuhause bei Helene und Alban Berg. Eine Bilddokumentation. Wien: Böhlau 2020 (darin: Fotografie mit Widmung "Meinem liebsten talentvollsten Helenchen, eine Erinnerung an schöne Stunden u. ihre Marianne Brandt Wien 1906")
  • Stephan Mösch: Weihe, Werkstatt, Wirklichkeit. Parsifal in Bayreuth 1882–1933. Kassel, Basel, London, New York, Prag: Bärenreiter, 2009 (im Anhang: Brief von Marianne Brandt an Richard Wagner und Briefe von Marianne Brandt an ihre Schwester Pauline vom Sommer 1882)
  • K. J. Kutsch/Leo Riemens: Großes Sängerlexikon (4., erweiterte und aktualisierte Auflage. Unter Mitarbeit von Hansjörg Rost) Band 1. München: K. G. Saur 2003
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Wilhelm Kosch: Deutsches Theater-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Band 1. Klagenfurt und Wien: Ferd. Kleinmayr 1953
  • Neue Freie Presse, Nachmittagsblatt 11.07.1921
  • Wiener Abendpost, Beilage zur Wiener Zeitung, 11.07.1921
  • Marianne Brandt: Erinnerungen an Pauline Viardot. In: Neue Freie Presse, Morgenblatt 21.05.1910
  • Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Leipzig: Paul List 1903


Marianne Brandt im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks