Leopold Natzler

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Daten zur Person
Personenname Natzler, Leopold
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 15793
GND 13769489X
Wikidata Q2755963
Geburtsdatum 17. Juni 1860
Geburtsort Wien
Sterbedatum 3. Jänner 1926
Sterbeort Wien
Beruf Schauspieler, Komponist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Theater, Theater in der Josefstadt (Institution), Theater an der Wien (Institution), Raimundtheater (Institution), Carltheater, Die Hölle, Venedig in Wien, Schauspieler, Komponist
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 14.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum
Friedhof Alter Israelitischer Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Natzler Leopold, * 17. Juni 1860 Wien, † 3. Jänner 1926 Wien 13 (Lainzer Krankenhaus; Zentralfriedhof, Israelitische Abteilung, 1. Tor), Schauspieler, Komponist.

Biografie

Seinem Debüt in Wien (1879) folgten Wanderjahre durch Deutschland und die österreichische Provinz. 1884-1886 hielt sich Natzler in Graz, 1886-1888 in Brünn auf, wo er sich auf die Rolle des jugendlichen Gesangskomikers festlegte. 1888-1891 war Natzler Ensemblemitglied des Theaters an der Wien, 1891-1893 spielte er am Theater in der Josefstadt und ab 1893 am Raimundtheater (1901 verabschiedete er sich von dieser Bühne mit seiner Glanzrolle als Schneider Würmerl in Costas „Bruder Martin"). 1902/1903 spielte er am Carltheater, 1903 wurde er ans Theater an der Wien engagiert. Natzler war einer der letzten Vertreter der gemütvollen „Thaddädl-Komik". Er komponierte auch Quodlibets, Tänze und Märsche; weniger erfolgreich waren seine selbst verfassten Couplets und Lieder. 1906 gründete er mit seinem Bruder im Keller des Theaters an der Wien das Kabarett „Die Hölle", das sich zu einer Pflegestätte der Kleinkunst entwickelte; manchem Mitwirkenden wurde hier der Aufstieg zum bekannten Schauspieler ermöglicht. 1911 scheint Natzler kurzzeitig als Pächter von „Venedig in Wien" auf.

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. 2 Bände Wien: Daberkow 1889 ff.
  • Karl Glossy: Theatergeschichtliche Ausstellung der Stadt Wien 1892. Wien: Verlag der Bibliothek und des historischen Museums der Stadt Wien 1892, S. 244
  • Wilhelm Kosch: Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. 4 Bände. Bern: Francke 1949 ff.
  • Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 1: Biographien der Wiener Künstler und Schriftsteller. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1902
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 156
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Unsere Heimat. Zeitschrift für Landeskunde von Niederösterreich 37 (1966), Nr. 1/3, S. 58
  • Patricia Steines: Hunderttausend Steine. Grabstellen großer Österreicher jüdischer Konfession auf dem Wiener Zentralfriedhof, Tor I und Tor IV. Wien: Falter-Verlag 1993, S. 155 f.
  • Neue Freie Presse, Neues Wiener Tagblatt, Neues Wiener Journal, 04.01.1926
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 15.06.1960