Kamillo Horn

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Camillo Andreas Horn
Daten zur Person
Personenname Horn, Kamillo
Abweichende Namensform Horn, Camillo Andreas
Titel 116992468
Geschlecht männlich
PageID 2852
GND 116992468
Wikidata Q12027911
Geburtsdatum 29. Dezember 1860
Geburtsort Reichenberg, Böhmen
Sterbedatum 3. September 1941
Sterbeort Wien
Beruf Komponist, Musikpädagoge, Musikkritiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 10.11.2023 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle
Bildname Camillohorn.jpg
Bildunterschrift Camillo Andreas Horn
  • 3., Landstraßer Hauptstraße 81 (Letzte Wohnadresse)
  • 6., Mariahilfer Straße 11 (Letzte Wohnadresse)
  • 9., Lazarettgasse 1 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Ehrenring der Stadt Wien (Verleihung: 28. Dezember 1940)

Dankbrief an Hanns Blaschke, 1940

Kamillo (Camillo) Andreas Horn, * 29. Dezember 1860 Reichenberg, Böhmen (Liberec, Tschechische Republik), † 3. September 1941 Wien, Komponist.

Biografie

Kamillo Horn studierte am Prager Konservatorium Harfe, kam als Gesangslehrer ans Wiener Piaristengymnasium, wurde Schüler Anton Bruckners und 1918 Professor für Musiktheorie (Harmonielehre) an der Akademie für Musik und darstellende Kunst.

Horn betätigte sich auch als Musikkritiker beim "Deutschen Volksblatt", war Leiter des Musikvereins "Haydn" (Veranstalter von Wagner- und Liszt-Abenden) und komponierte zwei Symphonien, Kammermusik sowie über 100 Chorwerke und Lieder. Goethe-Medaille (1940).

In politischer Hinsicht war Kamillo Horn, der in seiner Jugend einer schlagenden Burschenschaft angehört hatte, dezidiert dem deutschnationalen Lager zugetan und mit führenden Persönlichkeiten wie Georg Schönerer persönlich bekannt. Um Kamillo Horn bildeten sich Kamillo-Horn-Bünde, die in Böhmen die Schaffung einer "sudentendeutschen Kulturidentität" zu fördern trachteten.

Obwohl Horn selbst nie der NSDAP angehörte, interessierten sich die Wiener Nationalsozialisten für den greisen Komponisten. 1940 wurde im Winterpalais des Prinzen Eugen in der Himmelpfortgasse eine Vorfeier für Horns 80. Geburtstag veranstaltet. Als Festredner trat der damalige Vizebürgermeister Hanns Blaschke auf. Blaschke würdigte Horn als "Wegbereiter in der deutschen Musik".

Der so Geehrte dankte in einem überschwänglichen Brief seinem Gratulanten. Seinen Gruß setzte Horn in Noten: "ah bb" steht gekürzt für die bei Burschenschaftern gebräuchliche Anrede "A lter H err und B undes b ruder".

Im Jänner und Februar des Folgejahres wurde darüber hinaus im arisierten Kaufhaus Gerngroß eine Kamillo-Horn-Gedenkausstellung gezeigt.

Horngasse.

Quelle

Literatur

  • Thomas Aigner: "Vom Glück förmlich berauscht." Der Komponist Kamillo Horn findet endlich die lang ersehnte Anerkennung. In: "Wir wissen es, dass diese Beamtenschaft ihre Pflicht auch im neuen Wien tun wird. Die Wiener Stadtverwaltung 1938. Wien: Metroverlag 2018, S. 231 ff.
  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815-1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
  • Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. In drei Bänden. Personenteil A-K. Mainz: Schott 1959
  • Josef Lorenz Wenzl: Kamillo Horn. Ein Künstlerbild. Lilienfeld: Verl. "Am Brunnen" [ca. 1923]
  • Rathaus-Korrespondenz, 27.12.1960
  • Camillo Horn zum Gedenken. In: Amtsblatt der Stadt Wien, 4. Jänner 1961, S. 4
  • Fritz Skorzeny: Kamillo Horn zum Gedenken. In: Wiener Figaro 11 (1941), S. 17-18


Kamillo Horn im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks