Johann Hoffmann

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Daten zur Person
Personenname Hoffmann, Johann
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 24945
GND 116939516
Wikidata Q19959879
Geburtsdatum 22. Mai 1803
Geburtsort Wien
Sterbedatum 13. September 1865
Sterbeort Wien
Beruf Sänger, Theaterdirektor
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 10.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle
  • 8., Josefstädter Straße 26 (Geburtsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Johann Hoffmann, * 22. Mai 1803 (laut Hadamowsky) Wien 8, Josefstädter Straße 26 (Theater in der Josefstadt), † 13. September 1865 ebenda (laut Totenbeschauprotokoll 62 Jahre alt; St. Marxer Friedhof [Gedenkstein in Form eines Grabsteins], heute Zentralfriedhof, Gruft), Sänger (Tenor), Theaterdirektor, erste Gattin Katharina Kreinz († 1857 Frankfurt), Opernsängerin, zweite Gattin Marie Baumeister († 1887, Dresden; Schwester des Burgschauspielers), Schauspielerin, Sohn eines Beamten des Grundgerichts der Vorstadt Erdberg.

Trat 1820 als Kanzleipraktikant in den Dienst des Magistrats, nahm jedoch daneben Gesangsunterricht bei Elßler (einem Bruder der Tänzerin Fanny Elßler) und debütierte am 28. November 1826 in der Titelrolle von Michele Carafas Oper „Der Klausner am wüsten Berge" am Kärntnertortheater, wo er bis 1828 engagiert blieb. Seine Hauptrollen waren unter anderem Titus, Othello, Fra Diavolo, Tamino, Max und Oberon. Anschließend begab er sich nach Aachen (1828), Berlin (1829), St. Petersburg (1835) und Riga (1838), wo er 1840-1844 Direktor des dortigen Theaters war. Nach weiteren Gastspielen in Deutschland übernahm er 1846-1852 die Leitung des Ständischen Theaters in Prag und 1852-1855 die des Stadttheaters in Frankfurt am Main.

Am 29. Mai 1855 kaufte er um 126.000 Gulden (Ausrufpreis) das exekutiv versteigerte Theater in der Josefstadt, das er am 29. September mit Francois Ponsards Schauspiel „Geld und Ehre" eröffnete und bis 1865 leitete. Durch Ferdinand Fellner und Hermann Helmer hatte Hoffmann das Thalia-Theater errichten lassen, das er am 14. August 1856 mit der Gesangsposse „Aus dem Wiener Leben" (Text Johann Joseph Böhm, Musik Eduard Stolz) eröffnete. Hier fand am 28. August 1857 die Erstaufführung von Richard Wagners „Tannhäuser" statt. Nach finanziellen Verlusten (die bereits 1859 eine schwierige Lage herbeiführten) schloss Hoffmann am 10. Mai 1865 das Josefstädter Theater, spielte aber bis Mitte August noch Volksstücke im Thalia-Theater.

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon, Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow 1889-1892
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Wilhelm Kosch: Deutsches Theaterlexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Wien: F. Kleinmayr. 1953
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (weitere Literatur)
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891
  • Franz Hadamowsky: Wien – Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, Register
  • Karl Glossy: Theatergeschichtliche Ausstellung der Stadt Wien 1892. Wien: Verlag der Bibliothek und des historischen Museums der Stadt Wien 1892, S. 176
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 142