Hans Canon

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Hans Canon (1829-1885)
Daten zur Person
Personenname Canon, Hans
Abweichende Namensform Strašiřipka, Johann; Strasiripka, Johann; Purschka-Straschiripka, Hans
Titel
Geschlecht männlich
PageID 15289
GND 119165457
Wikidata Q673664
Geburtsdatum 15. März 1829
Geburtsort Jägerzeile
Sterbedatum 12. September 1885
Sterbeort Wien
Beruf Maler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 15. September 1885
Friedhof Evangelischer Friedhof Matzleinsdorf
Grabstelle
Bildname Hans Canon.jpg
Bildunterschrift Hans Canon (1829-1885)
  • 2., Praterstraße 68 (Geburtsadresse)
  • 3., Rasumofskygasse 27 (Sterbeadresse)
  • 18., Währinger Straße 81-83 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Hans Canon (Pseudonym für Johann Strašiřipka, auch Hans Purschka-Straschiripka), * 15. März 1829 Jägerzeile 43 (2, Praterstraße 68; Gedenktafel mit Büste), † 12. September 1885 Wien 3, Rasumofskygasse 27 (Matzleinsdorfer Evangelischer Friedhof, Gruppe XLX/143), Historien- und Porträtmaler, erste Gattin (1866) Katharina Buchhold, zweite Gattin (16. November 1882) Amalie Veranneman von Watervliet (* 12. Oktober 1841 Karlsburg, Siebenbürgen, † 3. September 1915 Iglau, Mähren).

Ab 1845 Schüler der Wiener Akademie (1847 bei Ferdinand Georg Waldmüller, 1848 bei Carl Rahl), anschließend bis 1855 Dienst als Offizier in der österreichischen Armee und danach Abschluss des Studiums (unter dem Einfluss von Rahl).

Nach ausgedehnten Reisen (Westeuropa, Italien, Orient) und längeren Aufenthalten in Karlsruhe (1860-1869) und Stuttgart (1869-1874) kehrte Canon 1874 nach Wien zurück. Von der Genre- und Porträtmalerei ausgehend, nahm er neben Hans Makart eine eigenwillige Stellung ein; mit seinem "Fischermädchen" hatte er 1858 einen ersten Erfolg errungen.

Sein Bild "Loge Johannis" (die gemeinsame Verehrung des Christkindes durch die Vertreter der christlichen Bekenntnisse darstellend und für den Altar einer Freimaurerloge bestimmt) wurde 1873 auf der Wiener Weltausstellung gezeigt; im selben Jahr entstand ein Porträt von Charlotte Wolter.

Später ging Canon zur Monumentalmalerei über und wurde mehrfach zur Ausschmückung öffentlicher Gebäude der Ringstraßenzone herangezogen. Für die Universität führte er vier Lünettenbilder aus, für das Stiegenhaus des Naturhistorischen Museums zwölf Lünetten (Einzelgebiete der Naturwissenschaften und 1884-1885 das große Deckengemälde "Kreislauf des Lebens"; ein zweites Deckenbild, "König Mammon", blieb unvollendet, doch haben sich Skizzen erhalten).

Zahlreiche Porträts befinden sich in Privatbesitz und in öffentlichen Gebäuden (Burgtheater, Geologische Bundesanstalt); auch das Kunsthistorische Museum, das Wien Museum, die Akademie der bildenden Künste und andere besitzen Werke; das Porträt von Bürgermeister Cajetan Felder (1874) befand sich bis 1974 im Roten Salon des Rathauses (seither im Wien Museum).

Canons Werke erweisen sich von Rubens (den er studierte und imitierte) und Tizian abhängig (besonders in der Farbgebung). In den 1880er Jahren wandte sich Canon einer lebhaften Primamalerei zu, schuf aber auch bedeutsame späte Bildnisse. Zu seinen Schülern gehört Heinrich Angeli.

Büste mit Namenstafel an seinem Wohnhaus 18, Währinger Straße 81-83; siehe Canondenkmal, Canongasse, Canongasse (10).

Quelle

Literatur

  • Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 218
  • Geschichte der bildenden Kunst in Wien. Band 2: Geschichte der Malerei in Wien. Wien [u.a.]: Selbstverlag des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 1955 (Geschichte der Stadt Wien / Neue Reihe, 7/2), S. 140, 152 f., 172
  • Kunst des 19. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 19. Jahrhunderts Wien. Band 1. Wien: Brandstätter 1992 1, S. 140 ff.
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (siehe Strašiřipka)
  • Währing. Ein Heimatbuch des 18. Wiener Gemeindebezirks. Band 3. Wien: Selbstverlag Währinger Heimatkunde 1925, S. 61, 574, 731
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 343
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Währing. Vom Ganserlberg zum Schafberg. Wien: Mohl 1989, S. 219
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Band 2. Wien: Gerlach & Wiedling 1906, S. 103, 171, 280
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 142, 280
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 68, 72, 81
  • Heinz Schöny: Hans Canon als Lithograph. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 17/18 (1961/1962), S. 286 ff.
  • Heinz Schöny: Wiener Künstler-Ahnen. Genealogische Daten und Ahnenlisten. Wiener Maler. Band 2: Biedermeier, Historismus, Impressionismus. Wien: Selbstverlag der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft "Adler" 1975, S. 173 f.
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 10. Wiesbaden: Steiner 1981, S. 137 ff.
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Canon, Hans. URL: http://www.wiener-weltausstellung.at/biografien.html?author=CANON%2C+Hans&id=11 [Stand: 11.11.2015]

Weblinks