Emanuel Schikaneder

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Emanuel Schikaneder (1751-1812), Theaterdirektor, Schriftsteller, 1788
Daten zur Person
Personenname Schikaneder, Emanuel
Abweichende Namensform Schikaneder, Johann Josef
Titel
Geschlecht männlich
PageID 7691
GND 11860757X
Wikidata Q213547
Geburtsdatum 1. September 1751
Geburtsort Straubing, Bayern
Sterbedatum 21. September 1812
Sterbeort Wien
Beruf Schauspieler, Sänger, Theaterdichter, Theaterdirektor
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Papagenotor, Theater, Oper, Kärntnertortheater, Hofburgtheater, Burgtheater (Institution), Burgtheatergalerie, Freihaustheater, Theater an der Wien (Institution), Schikanederschlössel, Schauspieler, Sänger, Dichter
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 30.10.2023 durch DYN.sinodal
Begräbnisdatum
Friedhof Währinger Friedhof
Grabstelle
Bildname HMW 165562.jpg
Bildunterschrift Emanuel Schikaneder (1751-1812), Theaterdirektor, Schriftsteller, 1788
  • 8., Florianigasse 10
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Direktor des Theaters an der Wien
  • Direktor des Theaters im Wiedener Freihaus (1789)

Emanuel Schikaneder (eigentlich Johann Josef), * 1. September 1751 Straubing, Bayern, † 21. September 1812 Alservorstadt 30 (8, Florianigasse 10, Schlösselgasse 7, Gedenktafel, enthüllt 16. September 1962; Währinger Friedhof), Schauspieler, Sänger, Theaterdichter, Theaterleiter, Gattin (1777) Eleonore Arth (* 1751 Hermannstadt, † 22. Juni 1821 Wien).

Biografie

Schikaneder als Papageno. Gesellschaft der Musikfreunde. Stich von Ignaz Alberti, 1791

Schikaneder begann 1773 als Schmierenkomödiant, kam 1775 über Augsburg nach Innsbruck und 1780 nach Salzburg, wo er mit der Familie Mozart Freundschaft schloss. 1783 gab er ein Gastspiel am Kärntnertortheater. In der Titelrolle des Lustspieles "Der Fremde" (siehe Bild) von Johann Friedel, hatte Schikaneder ebenda großen Erfolg und war von 1. März 1785 bis 28. Februar 1786 ans Hofburgtheater engagiert. Nachdem ihm Joseph II. die Bewilligung versagt hatte, auf dem Glacis ein Theater zu erbauen, ging er nach Bayern und kehrte erst 1789 als Leiter des Freihaustheaters nach Wien zurück. 1790 erhielt er von Franz II. das gewünschte Privileg, am 13. Juni 1801 eröffnete er das von ihm begründete Theater an der Wien (Gedenktafel, enthüllt 28. Mai 1962). 1797 logierte er im Freihaus auf der Wieden (5. Hof, 23. Stiege, 2. Stock). In Nußdorf erwarb er eine Villa, das Schikanederschlössel (19., Hackhofergasse 18; Gedenktafel). Nach wirtschaftlich wechselvollen Jahren verkaufte Schikaneder sein Privileg an Bartholomäus Zitterbarth, um seine Schulden von 130.000 Gulden zu bezahlen. Zitterbarth finanzierte auch das neue Theater an der Wien, gab es an Peter von Braun weiter; dieser setzte Schikaneder 1805 als Theaterdirektor ein. Schikaneder gilt als Wegbereiter des deutschsprachigen Theaters und der deutschsprachigen Oper; er selbst wurde als Librettist von Mozarts "Zauberflöte", Autor von 55 Sprechstücken sowie Opern- und Singspielbüchern bekannt. 1807 übernahm er die Direktion des Brünner Theaters (bis Ostern 1809). Über Steyr kehrte er 1811 nach Wien zurück, wo er, durch die Geldentwertung gänzlich verarmt, in geistiger Umnachtung starb. Der Schätzwert seiner hinterlassen Habseligkeiten betrug 71 Gulden Wiener Währung.

Verlassenschaftsabhandlung nach Emanuel Schikaneder: Der Schätzwert seiner hinterlassenen Habseligkeiten betrug 71 Gulden Wiener Währung

Büste am Wiedner Hof; Sgraffito 4, Wiedner Hauptstraße 44; Sgraffito 4, Operngasse 25.

2016/2017 wurde am Raimundtheater das Musical "Schikaneder" von Stephen Schwartz (Musik) und Christian Struppeck (Buch) gezeigt.

Quellen

Literatur

  • Michael Lorenz: "Neue Forschungsergebnisse zum Theater auf der Wieden und Emanuel Schikaneder", Wiener Geschichtsblätter, 4/2008, Verein für Geschichte der Stadt Wien, 2008, S. 15-36.
  • Josef Bergauer: Auf den Spuren berühmter Menschen in Wien. Wien: Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst 1949, S. 193, S. 196 f., S. 219, S. 277
  • Hermine Cloeter: Häuser und Menschen von Wien. 1920, S. 28 ff, S.66
  • Peter Csendes [Hg.]: Österreich 1790-1848. Kriege gegen Frankreich, Wiener Kongreß, Ära Metternich, Zeit des Biedermeier, Revolution von 1848. Das Tagebuch einer Epoche. Wien: Brandstätter 1987, S. 11
  • Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 202, S. 392, S. 414
  • Peter Ernst: Wiener Literaturgedenkstätten. Hg. von Felix Czeike. Wien: J & V-Edition Wien-Verlag 1990, S. 113 f.
  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963 (Werkverzeichnis)
  • Franz Gräffer: Kleine Wiener Memoiren und Wiener Dosenstücke. In Auswahl hg. von Anton Schlossar unter Mitwirkung von Gustav Gugitz. München: G. Müller 1918-1922 (Denkwürdigkeiten aus Alt-Österreich, 13/14), S. 447
  • Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Wien: Österr. Bundesverlag 1925, S. 330
  • Jahrbuch der Gesellschaft für Theaterforschung 17 (1970), S. 51
  • Rudolf Holzer: Die Wiener Vorstadtbühnen. Alexander Girardi und das Theater an der Wien. Wien: Österreichische Staatsdruckerei 1951, S. 35 ff.
  • Egon Komorzynski: Der Vater der Zauberflöte. Emanuel Schikaneders Leben. Wien: Neff 1948
  • Egon Komorzynski: Emanuel Schikaneder. Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Theaters. Wien: Doblinger 1951
  • Neue österreichische Biographie ab 1815. Große Österreicher. Band 16. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1965
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 167 f.
  • Dieter Schmutzer: Wienerisch g'redt. Geschichte der Wiener Mundartdichtung. Wien: Verl. Der Apfel 1993, S. 343 f.
  • Leopold Tatzer: Emanuel Schikaneder. In: Das Josefstädter Heimatmuseum Heft 2 (1960), S. 113 f., S. 115 ff., S. 230 f.
  • Währing. Ein Heimatbuch des 18. Wiener Gemeindebezirks. Wien: Selbstverlag Währinger Heimatkunde 1923-1925, S. 635
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 189 ff., S. 256