Anglo-österreichische Bank

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Anglo-österreichische Bank
Daten zur Organisation
Art der Organisation Firma
Datum von 1864
Datum bis 1926
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 49718
GND
WikidataID
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Quelle
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Bildname Anglo Oest Bank.jpg
Bildunterschrift Anglo-österreichische Bank
  • 1., Strauchgasse 1

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48° 12' 39.23" N, 16° 21' 58.20" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die Anglo-österreichische Bank (Montenuovopalais, 1., Strauchgasse 1) wurde 1864 gegen den massiven Widerstand des Hauses Rothschild gegründet. An der Gründung war vor allem das Londoner Bankhaus Glyn, Mill & Company beteiligt, das die Annäherung Englands an Österreich ausnützte und mit einem umfangreichen Anbot von Finanzdienstleistungen bald der größte Konkurrent der Creditanstalt wurde.[1] Sie war neben ihren 17 Zweigstellen in 13 Wiener Bezirken auch mit einem umfangreichen Filialnetz in den anderen Kronländern und späteren Staaten Ungarn, Rumänien, Tschechoslowakei und Italien vertreten. Sie verfügte über einen Industriekonzern in Österreich, der sich auf die Maschinen- und Metallindustrie sowie auf die chemische Industrie konzentrierte. Ihre Stärke war die Begebung von Staatsanleihen. 1921 verlegte sie ihren Sitz nach London, der Wiener Standort wurde als Anglo-Austrian Bank weitergeführt und sollte englisches Kapital in den zentraleuropäischen Raum vermitteln. Da das Konzept nicht aufging, begann sie 1925 einen langsamen Rückzug aus den Nachbarstaaten und den Industriebeteiligungen. Schließlich wurde ein Teil der Anglo-Austrian Bank im Sommer 1926 an die Creditanstalt verkauft, viele Beteiligungen gingen an eine niederländische Holding. Dieser Deal war der erste Schritt der Bankenkonzentration in Wien nach der Währungsstabilisierung 1924.[2]

Zeitungsmeldungen im Juni 2019 zufolge wird die bisherige Meinl-Bank nunmehr als Anglo-Austrian Bank geführt.

Quellen

Literatur

  • Karl Ausch, Als die Banken fielen. Zur Soziologie der politischen Korruption, Wien/Frankfurt/M./Zürich: Europaverlag 1968
  • Peter Eigner, Michael Wagner, Andreas Weigl: Finanzplatz: Wien als Geld- und Kapitalmarkt. In: Günther Chaloupek, Peter Eigner, Michael Wagner: Wien – Wirtschaftsgeschichte. Bd. 2, Wien: Jugend & Volk 1991
  • Eduard März: Österreichische Bankpolitik in der Zeit der grossen Wende 1913–1923. Am Beispiel der Creditanstalt für Handel und Gewerbe. München: Oldenbourg Verlag 1981

Einzelnachweise

  1. Peter Eigner, Michael Wagner, Andreas Weigl: Finanzplatz: Wien als Geld- und Kapitalmarkt. In: Günther Chaloupek, Peter Eigner, Michael Wagner: Wien – Wirtschaftsgeschichte. Bd. 2, Wien: Jugend & Volk 1991, S. 996.
  2. Eduard März: Österreichische Bankpolitik in der Zeit der grossen Wende 1913–1923. Am Beispiel der Creditanstalt für Handel und Gewerbe. München: Oldenbourg Verlag 1981, S. 363.