Albert Geßmann

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Albert Geßmann
Daten zur Person
Personenname Geßmann, Albert
Abweichende Namensform Gessmann, Albert
Titel Dr. phil.
Geschlecht männlich
PageID 20959
GND 1090891083
Wikidata Q2638012
Geburtsdatum 18. Jänner 1852
Geburtsort Wien
Sterbedatum 7. Juli 1920
Sterbeort Prein, Niederösterreich
Beruf Bibliothekar, Politiker
Parteizugehörigkeit Christlichsoziale Partei
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 25.11.2022 durch WIEN1.lanm08jan
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname Albertgeßmann.jpg
Bildunterschrift Albert Geßmann
  • 7., Lerchenfelder Straße 33 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Gemeinderat der Stadt Wien (1882, bis: 1888)
  • Gemeinderat der Stadt Wien (1893, bis: 1911)
  • Abgeordneter zum Reichsrat (1891, bis: 1911)
  • Abgeordneter zum Niederösterreichischen Landtag (1896, bis: 1915)
  • Minister ohne Portefeuille (1907, bis: 1908)
  • Minister für Öffentliche Arbeit (1908, bis: 1910)

Geßmann Albert, * 18. Jänner 1852 Wien, † 7. Juli 1920 Prein, Niederösterreich, Bibliotheksbeamter und Politiker. Er entstammte einer alten Lerchenfelder Bürgerfamilie, studierte am Akademischen Gymnasium und an der Universität Wien (Geschichte und Geographie; Dr. phil. 1870), trat als Archivar ins Kriegsarchiv ein, war 1876-1903 Bibliothekar an der Universitätbibliothek (zuletzt Kustos), danach Gymnasialprofessor (1906 Hofrat). Er wohnte in Wien 7, Lerchenfelder Straße 33.

Geßmann war politisch als Obmann des demokratischen Wählervereins Wien-Neubau tätig und 1882-1888 sowie 1893-1911 Gemeinderat. 1896-1899 nahm Geßmann an den Entenabenden Karl von Vogelsangs teil, schloß sich Karl Lueger an, wurde Mitbegründer der Christlichsozialen Partei, bald deren „Generalstabschef' und war 1896-1908 auch niederösterreichischer Landtagsabgeordneter.

Mit Lueger zog er 1891 in den Reichsrat ein und gehörte diesem bis 1911 an. 1904/1905 bemühte er sich um eine Wahlrechtsreform, die er zu einer Verfassungsreform auszubauen trachtete. Geßmann vertrat die Idee eines Nationalitätenstaats mit weitgehender Autonomie. 1907 gelang ihm die Vereinigung der Christlichsozialen mit der katholischen Volkspartei. 1907 war er im Kabinett Beck zunächst Minister ohne Portefeuille, 1908 Arbeitsminister.

1910 wurde er Obmann des christlichsozialen Verbands im Abgeordnetenhaus, legte jedoch nach der Wahlniederlage der Christlichsozialen 1911 alle seine Funktionen zurück. 1917 wurde er Mitglied des Herrenhauses. Neben Lueger kann Geßmann als die Seele der Christlichsozialen Partei bezeichnet werden. Dr.-Albert-Geßmann-Gasse.

Quellen

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Wolfgang Mayer: VII. Neubau. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 7), S. 23
  • Reinhard Knoll: Zur Tradition der christlichsozialen Partei. Ihre Früh- und Entwicklungsgeschichte bis zu den Reichsratswahlen 1907. Wien / Graz [u.a.]: Böhlau 1973 (Studien zur Geschichte der österreichisch-ungarischen Monarchie, 13), Register
  • Edeltrude Binder: Doktor Albert Geßmann. Diss. Univ. Wien. Wien 1950
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 465
  • Neue Freie Presse, 07.07.1920
  • Neues Wiener Tagblatt. Wien 1867-1945, 07.07.1920
  • Wiener Zeitung. 1703 - lfd., 08.07.1920
  • Reichspost, 08.07.1920