Albert Camesina

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Portrait Alber Camesinas, nach einer Zeichnung von Josef Danhauser (1834)
Daten zur Person
Personenname Camesina, Albert
Abweichende Namensform Camesina von San Vittore, Albert
Titel Ritter
Geschlecht männlich
PageID 15146
GND 128436638
Wikidata Q2637749
Geburtsdatum 13. Mai 1806
Geburtsort Wien
Sterbedatum 16. Juni 1881
Sterbeort Wien
Beruf Graphiker, Altertumsforscher
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wiener Stadt- und Landesarchiv
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 18.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 12A, Reihe 3, Nummer 9
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab
Bildname Albert Camesina.jpg
Bildunterschrift Portrait Alber Camesinas, nach einer Zeichnung von Josef Danhauser (1834)
  • 1., Annagasse 16 (Geburtsadresse)
  • 1., Annagasse 16 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Bürgerrecht der Stadt Wien (Verleihung: 27. Dezember 1867)
  • Ritter des Franz Joseph-Ordens
  • Ritter des Ordens der Eisernen Krone dritter Klasse

Albert Camesina (1868 Ritter von San Vittore), * 13. Mai 1806 Stadt 997 ("Zur blauen Kugel" [1, Annagasse 16; später Hotel "Zum römischen Kaiser"], ab 1775 im Besitz der Familie Camesina), † 16. Juni 1881 Wien 1, Annagasse 16 (Zentralfriedhof; Grabdenkmal von Anton Scharff mit Bronzerelief), Graphiker, Altertumsforscher.

Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte Camesina an der Akademie der bildenden Künste, arbeitete mit Blasius Höfel an der Vervollkommnung des Holzschnitts und bearbeitete mit Josef Arneth die Darstellung des Verduner Altars (Klosterneuburg) für die "Studien über mittelalterliche Kunstdenkmale in Österreich" in Gold- und Farbdruck.

1845 begab er sich als Begleitung Metternichs auf eine Reise durch Deutschland und Belgien, 1848 begann er mit historischen Forschungen über Wien; Mitbegründer des "Alterthumsvereins zu Wien" (1853), Ausschussmitglied des Vereins für Landeskunde von Niederösterreich, Tätigkeit in der k.k. Zentralkommission und ab 1854 als erster Konservator Wiens. Zu seinem Bekanntenkreis zählten Josef Chmel, Theodor Georg Karajan, Ernst von Birk, Andreas von Meiller, und Rudolf Eitelberger.

Rundansicht der Stadt Wien. Albert Camesina

Camesina veröffentlichte "Wiens Bedrängnis im Jahre 1683" (1868), "Regesten zur Geschichte des St.-Stephans-Domes" (1874), "Urkundliche Beiträge zur Geschichte Wiens im 16. Jahrhundert" (1881) sowie zahlreiche topographische Beiträge in den Berichten und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien, in den Schriften des Vereins für Landeskunde von Niederösterreich und der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften; um die Herausgabe alter Stadtpläne (darunter "Niclas Meldeman's Rundansicht der Stadt Wien 1529" (1863, Text Karl Weiß), und dem so genannten Albertinischen Plan jene von Bonifaz Wolmuet und Augustin Hirschvogel) erwarb er sich besondere Verdienste. Seine 1853 veröffentlichte Kopie des Wiener Doppeladlerwappens aus dem Wappenbrief wurde zur Grundlage der am 1869 standardisierten Form des Stadtwappens.

Camesina gilt als der historische Topograph und Mittelalter-Archäologe Wiens im 19. Jahrhundert schlechthin. Taxfreie Verleihung des Bürgerrechts (27. Dezember 1867). Nach der Verleihung des Ordens der Eisernen Krone dritter Klasse erfolgte am 18. Dezember 1868 die Erhebung in den Ritterstand.

Camesinagasse. Grabdenkmal von Anton Scharff mit Bronzerelief.

Quelle


Literatur

  • 58. Kunst-Auction von C. J. Wawra: Katalog von alten Kupferstichen, Handzeichnungen und der Bibliothek des Albert Camesina, ... Wien: C. J. Wawra 1882
  • Blätter des Vereins für Landeskunde von Niederösterreich 15 (1881), S. 272 ff.
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 26
  • Karl Lechner: 100 Jahre "Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien" im im Rahmen wissenschaftlich-landeskundlicher Bestrebungen seit Ende des 18. Jahrhunderts. 1864 - 1964. [Wien]: Verein für Landeskunde von Wien und Niederösterreich, S. 61 f.
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.

Zur Hausgeschichte:

  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 43
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Band 1. Cosenza: Brenner 1967, S. 354

Weblinks